Überlegungen zu Gottesdiensten in unserer Kirchengemeinde

Liebe Pfarreimitglieder, liebe Mitchristen,

in den vergangenen Tagen haben sich die NRW-Bistümer mit der Landesregierung auf die Möglichkeit von öffentlichen Gottesdiensten ab dem 1. Mai verständigt. Diese Nachricht löst bei vielen von uns erst einmal viel Freude und eine hohe Erwartung aus. Unser Bischof hat die Entscheidung in die Hände der Verantwortlichen vor Ort gelegt und uns gebeten, auf Basis der Einhaltung sämtlicher Corona-Vorgaben eine Durchführung von öffentlichen Gottesdiensten zu beraten. Wir als Verantwortliche haben dabei unsere Gedanken und Überlegungen mit den Mitgliedern unseres Pastoralteams und des Pfarrgemeinderatsvorstandes geteilt und gemeinsam überlegt, was eigentlich überhaupt auf Basis dieser sehr einschränkenden Bedingungen machbar ist.

Eines ist uns ganz schnell bewusst geworden: Gottesdienste, so wie wir sie vor Corona gefeiert haben, wird es in nächster Zeit nicht geben können. Dies bezieht sich ebenso auf Gottesdienste unter freiem Himmel. Die Atmosphäre dieser Gottesdienste wird ganz anders sein, als wir es wollen und gewohnt sind.

Dies geschieht schon alleine durch die äußeren Rahmenbedingungen, wie die einzusetzenden Ordner, den Wegfall vieler ehrenamtlicher liturgischer Dienste,
den generellen Verzicht auf den Gemeindegesang und das Tragen eines Nasen- und Mundschutzes während der gesamten Gottesdienste nicht nur durch den Zelebranten, sondern auch durch alle anwesenden Gottesdienstteilnehmer.

Folgende drei Punkte machen uns die Umsetzung aber ganz besonders schwer:

  • Es darf nur noch eine sehr begrenzte Anzahl an Personen gleichzeitig in jeder unserer Kirchen sein. Ganz konkret ist es nur eine Person bezogen auf eine Fläche von 10 bis 15 m², je nach Beschaffenheit und Belüftungsmöglichkeit des Kirchenraumes.
  • Jede Person muss zudem in alle Richtungen einen Mindestabstand von 1,5 m dauerhaft zur nächsten Person einhalten. Somit sind die große Mehrzahl der Sitzplätze, aber auch die Stehplätze entsprechend abzusperren.
  • Und zudem stehen uns in dieser Phase derzeit nur 2,5 Priester für die Feier der Eucharistie sowie auch nur eine begrenzte Zahl an pastoralen Hauptamtlichen und ehrenamtlichen Wortgottesfeierleitern, Küstern und Ordnern insgesamt in der Pfarrei zu Verfügung.


Diese drei Hauptaspekte, ergänzt um die vielen weiteren umfangreichen Hygieneregeln, machen eine generelle einfache Wiederaufnahme der Gottesdienste unmöglich. Wir werden daher in den kommenden Tagen für jede einzelne unserer fünf Kirchen, gemeinsam mit dem zuständigen Leitungsteam der Sachausschüsse vor Ort über die Lage beraten und gemeinsam klären, ob und wenn, in welcher Form und vor allem für welche Anzahl von Gottesdienstbesuchern eine liturgische Feier wieder möglich sein könnte.

Hierzu stehen wir auch mit unseren beiden Nachbarpfarreien im Stadtdekant Mülheim im Austausch, um uns auch gegenseitig zu unterstützen und abzustimmen. Wir streben an, ab dem Wochenende des 16./17. Mai 2020 wieder vereinzelte Gottesdienste in unserer Pfarrei anzubieten. Dies wird nicht an jedem Standort möglich sein, denn der Schutz der Gesundheit aller Anwesenden hat für uns auch weiterhin die oberste Priorität. Abstand ist das Gebot der Nächstenliebe. Dieser Grundsatz wird auch in den kommenden Wochen und Monaten die Basis aller unserer Entscheidungen sein. Der Bischof hat deswegen auch ganz ausdrücklich die Sonntagspflicht bis auf Weiteres ausgesetzt. Dies begründet er vor allem damit, gerade die Menschen in den Risikogruppen zu schützen. Wir möchten uns der Empfehlung anschließen und bitten diese Personen, vorerst keine Gottesdienste zu besuchen, da uns ihre Sicherheit besonders am Herzen liegt.  

Diese Zeit macht uns bewusst, dass das Feiern von Gottesdiensten zwar ein wichtiger Bestandteil unseres christlichen Lebens ist, aber eben nicht allein ist und in der nächsten Zeit sein kann. Wir können und müssen uns in dieser schwierigen Zeit auch auf die anderen Wege begeben. Die heutigen Möglichkeiten, wie unsere pastoralen Impulse im Internet und aber auch die nun wieder geöffneten Kirchen für das persönliche Gebet, sind auch eine Möglichkeit, wie wir mit Gott und untereinander verbunden bleiben. Unsere pastoralen Hauptamtlichen sind für Sie in dieser Zeit ganz besonders da. Die Kontaktdaten finden Sie auf unserer Website (www.mariae-himmelfahrt-mh.de) oder erhalten diese telefonisch über das Pfarrbüro (0208 481122).

Beten wir gemeinsam dafür, dass diese Krise weiterhin eine positive Entwicklung nimmt. Lassen wir uns aber auch nicht von scheinbar kurzfristigen Erfolgen täuschen. Wir glauben, diese Prüfung für uns alle wird noch etwas andauern.

Gemeinsam können wir dies mit starkem Glauben und solidarischem Einsatz meistern. Bleiben Sie gesund und achten wir auch weiterhin gut aufeinander.

 

Mit herzlichen Grüßen

Christian Böckmann  Manuel Gatz Anneliese Rakowski Norbert Wortberg
Pfarrer

Vorsitzender des
Pfarrgemeinderates
Verwaltungsleiterin

stellv. Vorsitzender
des Kirchenvorstands


Unsere Kirchen sind zum privaten und persönlichen Gebet für Sie geöffnet:

offene kirche 01 2020